Patientenberichte Akupunktur

Interview mit Thomas K.:
Ich dachte, ich muss mich auf ein Leben mit Schmerzen einrichten

Interview mit Silvia P.:
Ich habe seit sechs Monaten keine Zigarette mehr angerührt

Interview mit Johann L.:
Auf einmal war ich total entspannt



Mann

Ich dachte, ich muss mich auf ein Leben mit Schmerzen einrichten

Akupunktur half Thomas K. (43) seine Kopfschmerz-Attacken fast ganz los zu werden:

Wann haben sich Ihre Kopfschmerzen bemerkbar gemacht?
Vor etwa drei Jahren. Ich bin Fachhändler für Bürotechnik. Das heißt nun aber nicht, dass ich ständig am Computer sitze, sondern dass ich viel mit dem Auto unterwegs bin. Als ich dann immer häufiger heftige Kopfschmerzen bekam, war mir klar, dass die Ursache dafür die vielen Stunden hinterm Steuer waren.
Was haben Sie dagegen unternommen?
Tabletten geschluckt. Bloß die halfen nach einer Weile auch nicht mehr. Ich wachte morgens mit Kopfschmerzen auf, Druck und Dröhnen hinter der Stirn bleiben den ganzen Tag lang, erst abends wurde es besser. Vor einem Jahr bin ich schließlich doch zum Arzt gegangen, zu einem Orthopäden.
Was stellte der Arzt fest?
Das, was ich ahnte: Spannungskopfschmerz, vermutlich verursacht durch das viele Autofahren. Das Röntgenbild zeigte Abnutzungserscheinungen der Halswirbelsäule.
Wie wurden Sie behandelt?
Mit Spritzen und Massagen. Das half anfangs auch, aber nur vorübergehend. Manchmal war ich sehr verzweifelt bei dem Gedanken, dass ich wohl mein ganzes Leben lang diese Schmerzen nicht mehr los werde. Ich bin kein Mensch, der sich hängen lässt. Ich habe mir also möglichst wenig anmerken lassen. Aber durch die Schmerzen entstand bei mir so eine Art Grundaggressivität. Ich glaube, ich habe damals vor allem meine Sekretärin öfter ungerecht behandelt.
Wie kamen Sie zum Akupunkturarzt?
Meine Lebensgefährtin war Patientin bei einem Arzt, der mit Akupunktur behandelte. Sie erzählte ihm von mir und er meinte, ich sollte mal in seine Sprechstunde kommen.
Waren Sie skeptisch?
Eigentlich nicht. Ich wusste über Akupunktur so das Übliche, also das, was man in Zeitschriften liest und das klang ja meist positiv. Außerdem wollte ich mich nicht immerzu spritzen und massieren lassen, also war ich bereit, Akupunktur auszuprobieren.
Was war das für eine Erfahrung?
Als der Arzt mir die Nadeln in die Stirn, die Ohren, Arme, Hände, Beine und Füße gesetzt hat, tat mir das erst weh. Danach war es angenehm, eine tiefe, sehr wohltuende Entspannung.
Waren die Kopfschmerzen weg?
Nein. Die Schmerzen nahmen zuerst sogar zu. Aber der Arzt hatte mich darauf vorbereitet, dass das passieren kann und ganz normal ist. Nach der zweiten Behandlung eine Woche später ging es mir dann schon deutlich besser. Da bin ich schon ohne Kopfschmerzen aus der Praxis gegangen.
Wie oft wurden Sie behandelt?
Drei Monate lang einmal pro Woche. Jetzt alle zwei Wochen. Und demnächst werde ich nur alle drei Wochen zur Akupunktur gehen. Manchmal kommen die Kopfschmerzen noch, aber sie bleiben dann nur etwa eine Stunde - nicht den ganzen Tag wie früher. Und sie sind auch nicht mehr so heftig.. Weil ich das weiß, kann ich gut damit umgehen. Ich bin im ganzen durch die Akupunkturbehandlung entspannter geworden. Meine Sekretärin kann das sicher bestätigen.

Frau

Ich habe seit sechs Monaten keine Zigarette mehr angerührt

Silvia P. (38) aus München hat seit ihrer Jugend stark geraucht. Mit Hilfe der Akupunktur gelang es ihr aufzuhören:

Wie lange waren Sie Raucherin?
23 Jahre lang. Ich habe mindestens eine Schachtel pro Tag geraucht, oft mehr. Natürlich habe ich immer wieder mal versucht aufzuhören, es hat aber nie geklappt, auch nicht mit Nikotinpflastern. Das hat rein gar nichts gebracht.
Wie kamen Sie auf die Idee, sich akupunktieren zu lassen?
Mit der Akupunktur habe ich ja schon einige gute Erfahrungen gemacht, ich bin schon wegen Heuschnupfen, Migräne und Tinnitus genadelt worden und es hat mir immer geholfen. Als ich bei meinem Arzt im Akupunkturmagazin dann etwas über Raucher-Entzug gelesen habe, dachte ich: Das probier ich auch.
Wie viele Behandlungen waren nötig?
Der Arzt hat mir erst mal erklärt, dass die Akupunktur besser wirkt, wenn ich kurz davor nicht rauche. In der ersten Woche habe ich dann drei Behandlungen bekommen. Danach nochmal sieben, jeweils 20 Minuten lang, einmal wöchentlich. Es wurden die Suchtpunkte am Ohr und an der Außenseite der Hand genadelt.
Können Sie die Wirkung beschreiben?
Also, schon während der ersten Sitzung wurde ich total relaxt und meine Nase war plötzlich freier. In den ersten zwei Wochen war ich immer ziemlich müde, aber die Lust auf Zigaretten hat gleich spürbar nachgelassen. So ab der dritten Woche hatte ich nach der Akupunktur dann immer irre viel Energie. Ich konnte auch viel besser atmen, riechen und schmecken. Ich war mal in einem Blumenladen und habe jede einzelne Blume herausgerochen!
Hatten Sie Entzugssymptome?
Anfangs war ich manchmal ein bisschen hibbelig und nervös. Ich hatte auch die berühmten Heißhungerattacken, aber da habe ich mich doch ziemlich unter Kontrolle gehabt und statt Schokolade Cocktailtomaten ins Büro mitgenommen. Komischerweise habe ich eher in Entspannungsphasen, z.B. beim Kaffee trinken an Zigaretten gedacht, nie unter Stress.
Gibt es Situationen in denen Sie noch in Versuchung geraten?
Kaum. Es stört mich überhaupt nicht, wenn jemand raucht. Im Gegenteil, ich sehe mir immer die Raucher um mich herum an und denke: Das brauchst du jetzt nicht mehr! Oder im Büro, wenn die Kollegen zur Zigarettenpause rausgehen, denke ich immer nur: Ohne mich! Ich glaube schon, dass die Akupunktur mich psychische gestärkt hat. Psychisch und körperlich.
Fühlen Sie sich heute besser?
Ja. Ich atme besser und habe eine viel bessere Kondition. Das merke ich vor allem beim Sport - mein Mann und ich gehen oft zum Klettern oder Wandern in die Berge. Ich fühle mich einfach fitter und kann die Akupunktur nur weiterempfehlen.

Auf einmal war ich total entspannt

Johann L. (54) ist leitender Vertriebsangestellter bei der Telekom. Er litt an depressiven Symptomen, die mit Akupunktur erfolgreich behandelt wurden:


Wie begann das mit Ihren Beschwerden?
Ich muss sagen, dass ich beruflich und teils auch privat seit längerem überlastet war, aber ich habe das einfach ignoriert. Auslöser meiner Beschwerden war dann eine schwere Erkältung, die mich sehr geschwächt hat. Trotzdem dachte ich nach ein paar Tagen, es geht schon wieder und ging ins Büro. Und plötzlich fing es mit den Problemen an.
Wie machte sich die Depression bei Ihnen bemerkbar?
Ich hatte auf einmal Atemnot, die Luft wurde knapp. Dazu kamen Beklemmungen und ein schrecklicher Druck auf der Brust. Sofort habe ich gedacht, das ist das Herz oder der Kreislauf und bin zum Internisten gegangen.
Was meinte Ihr Arzt zu den Symptomen?
Er checkte mich gründlich durch und fand eigentlich nichts Auffälliges. Als ich ihm auch von meinem Panikzuständen, der Platzangst und den Schlafstörungen erzählt habe, tippte er auf psycho-somatische Ursachen.
Und wie kamen Sie dann zum Akupunkteur?
Meine Frau ist Arzthelferin in einer Praxis, die viele Patienten zur Akupunktur überweist. Sie hat mir geraten, es doch auch zu versuchen. Zunächst war ich skeptisch, ich habe ehrlich gesagt nicht an die Wirksamkeit dieser Nadeln geglaubt. Aber wenn man total am Boden ist, klammert man sich an jeden Strohhalm.
Was hat sich durch die Akupunktur verändert?
Ich ging zu einem Psychotherapeuten, der auch akupunktiert. Zuerst führte er ein langes Gespräch mit mir, dann besprachen wir die Akupunkturbehandlung. Bei der ersten Sitzung wurde ich am Ohr und an den Handgelenken akupunktiert, und schon da hatte ich das Gefühl: Jetzt verändert sich was. Ich spürte innerlich irgendwie mehr Ruhe, war zufriedener und leichter.
Wie viele Behandlungen bekamen Sie?
Insgesamt waren es fünf. Aber ausschlaggebend war die zweite Sitzung. Da hat es mich wirklich wie ein Blitz getroffen: Schlagartig haben sich alle Verkrampfungen in mir gelöst und ich bin in einen tiefen Schlaf gefallen. Von da an waren die Beschwerden praktisch weg. Dieser intensive Effekt kam bei den folgenden Sitzungen nicht mehr, aber ich hatte ihn auch gar nicht mehr nötig!
Hält die Wirkung immer noch an?
Ja, unbedingt. Das Ganze ist ungefähr acht Monate her und die Beschwerden sind seither nicht mehr aufgetreten. Allerdings habe ich auch mein Verhalten geändert, beruflich gehe ich zum Beispiel alles bewusst gelassener an. Ich versuche, Stress zu vermeiden und das gelingt mir auch, im Gegensatz zu früher. Mit 54 muss man allmählich auch an was Anderes denken, als immer nur an Arbeit und Erfolg...